Patienteninformation zur Perioralen Dermatitis

Die Periorale Dermatitis ist auch unter dem Namen rosaceaartige Dermatitis oder Stewardessenkrankheit bekannt.
Bei dieser häufigen, meist bei Frauen im mittleren bis jüngeren Alter auftretenden chronischen Hauterkrankung kommt es zu einer Entzündung der kleinen Härchen im Gesicht, wobei kleinste Knötchen und Pusteln auf geröteter Haut entstehen. Typische Lokalisation ist die Region um den Mund („perioral“) und an den äußeren Augenwinkeln. Ein kleiner Saum um den Mund herum ist meist ausgespart, weil dort die Flaumhaare fehlen. Es können jedoch auch andere Regionen des Gesichts, Decolletes, des Halses, aber auch die Haut hinter den Ohren betroffen sein. Meist treten die Veränderungen symmetrisch auf.
Die Patientinnen leiden oft an trockener Haut und Hautreizungen, haben das Bedürfnis, sich ständig einzucremen oder intensive Hautpflege zu betreiben, wechseln häufig die Pflegeprodukte und Kosmetika oder greifen in ihrer Verzweifelung auch zu Kortisoncremes, die nach anfänglicher Besserung die Erkrankung verschlechtern.
Die Ursachen der Erkrankung sind letztlich nicht geklärt. Umweltfaktoren, Stress und übertriebene Pflege werden diskutiert. Aber auch eine Barrierestörung der Haut oder eine Neigung zur Neurodermitis. Zu den ersten Patientinnen gehörten Stewardessen, die sich aus beruflichen Gründen viel schminken mussten und sich viele Stunden in klimatisierten Räumen aufhielten, wodurch die Haut austrocknete und anschließend zu viel Feuchtigkeitscremes aufgetragen wurde („Stewardessen-Krankheit“).
Ein typischer und häufiger Auslösefaktor besonders bei Kindern sind Lichtschutzpräparate auf der Basis physikalischer UV Filter.
Um die Erkrankung erfolgreich zu behandeln, werden zunächst alle bisher verwendeten Pflegecremes, Kosmetika und Kortisonpräparate weggelassen (sog. „Null-Therapie“). Häufig kommt es darunter zu einer Verschlechterung des Hautbildes, die allerdings durch bestimmte, speziell für Ihre Haut angefertigte Cremes abgefangen werden kann. In schweren Fällen kommen entzündungshemmende Antibiotika oder andere Medikamente zum Einsatz.

Meiden Sie unbedingt:
  • Tages- und Nachtcremes, Faltencremes
  • Reinigungsmilch und – wasser
  • Gesichtsmasken
  • Make-up/Abdeckcremes
Was sie tun sollten:
  • Haarwäsche mit mildem Shampoo ohne Kontakt mit der Gesichtshaut („rückwärts“)
  • Gesichtsreinigung nur mit warmem Wasser, ggf. mit pH-neutralem Syndet, Haut nur abtupfen, nicht rubbeln
  • Verwenden Sie nur Cremes, die wir Ihnen rezeptieren oder empfehlen.
Zum Schluss möchten wir Ihnen noch sagen, dass Sie während der Behandlung viel Geduld brauchen. Rückschläge sind nicht selten. Sollte Ihre Haut dennoch aus dem Gleichgewicht geraten, suchen Sie uns bitte umgehend auf.
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